Ich bin relativ viel Auto gefahren (es gibt ein chinesisches Uber namens Didi, über das man sich auch UBahn etc raussuchen lassen kann) und auch Metro. Beides sehr empfehlenswert.
Metro ist deppensicher. Die Stationen stehen in chinesischen und lateinischen Buchstaben draußen dran, in der UBahn ist eine Leuchtleiste, die die Richtung anzeigt, die Stationen, die schon angefahren wurden, die nächste Station blinkt und alle weiteren Stationen sind grün. Zudem hält man einfach seinen Alipay Bezahlcode an das Lesegerät am Eingang und zack, wird der Preis automatisch berechnet, keine nervigen Ticketautomaten yeah. Ubahn mit umsteigen für 20min kostet um die 60Cent. In der saubersten, pünktlichsten und sichersten UBahn, mit der ich je gefahren bin. (Der Preis für die Sicherheit ist aber auch die totale Überwachung, nicht vergessen.) Mein besonderes Highlight sind die unterschiedlichen Temperaturen in den Waggons, es gibt cool und cold. Natürlich bin ICH immer cold gefahren, bei einer Milliarde Chinesen im Waggon hilft aber auch das nur so semi.
Der Hauptbahnhof in Beijjing, quasi menschenleer.
Didi zeigt an, wo das Auto derzeit ist und auf den letzten Metern/Minuten, bis es bei einem ist, zeigt es auch an, wenn es an der Ampel steht und wie lange die Rotphase noch dauert. Unglaublich.
Oh, es gibt auch LED-Fahrradampeln und riesige Fahrradspuren. Und unfassbar viele Leihfahrräder an jeder Ecke. (Da hat mein Alipay leider gestreikt, Fahrrad konnte ich nicht fahren, da gabs immer eine Fehlermeldung)
Um auf die totale Überwachung zurückzukommen, ich hatte ja bereits erwähnt, dass mein Gesicht gescannt werden kann, um die Infos über meinen nächsten Flug zu erhalten...beim Boarding auf dem Rückweg war mein Gesicht meine Boardkarte. Paß und Boardkarte wurden nicht benötigt, einfach nett in die Kamera lächeln und durchgehen. Irgendwie faszinierend als Technik, gleichzeitig aber auch beängstigend. Falls ihr also meinen Reiseplan braucht, einfach mal in China nachfragen, die wissen genau, wann ich wo war und was ich gemacht habe. Und in China kann das Gate für den Weiterflug auch schon 7 Stunden vorher auf der zweiten Boardkarte stehen. Nicht so wie sonstwo, wo das Gate 30min vor Abflug verkündet wird und es dann IMMER das Gate ist, für das man 20min stramm marschieren muss.
Wer sich übrigens auf google maps verlässt, ist eher verloren. Es hilft, die grundsätzliche Richtung zu finden, aber zeigt häufig weder den kürzesten Weg an, noch sind die Dinge wirklich dort, wo google sie vermutet. Meine UBahn Station in Beijing konnte ich zu Fuß in 7min oder 25min (wenn ich google geglaubt hätte, was ich beim ersten Mal getan habe) erreichen. In Chengdu angekommen, habe ich mir wieder ein DiDi geschnappt und bin zu meinem Hotel gefahren, das einfach ganz, ganz wunderbar war. Nun gut, als mich der Fahrer in einer dunklen Straße kurz nach Mitternacht rausgelassen und in eine dunkle Gasse gezeigt hat, hatte ich diesen Gedanken noch nicht. Todesmutig bin ich da lang und habe mich erinnert, dass in den meisten Hutongs keine Autos fahren dürfen (Hutongs sind alte, wirklich sehr alte Wohngegenden, so wie man sich China vorstellt - und in Beijing war ich in einem, da haben die Häuser keine Toiletten, sondern jeder, der da wohnt, nutzt öffentliche Toiletten. Kleine Häuser mit mehreren Kabinen. Egal wie reich man ist. Der Guide hat erzählt, der Mann einer der bekanntesten Sängerinnen Chinas hätte ein Haus in diesem Hutong gehabt, ich sollte mir einfach vorstellen, Taylor Swift wäre gleichzeitg mit mir in einer öffentlichen Toilette. Krasse Sache.). An meinem Hotel angekommen, war ich sofort versöhnt, es war so wunderwunderschön! Innen und außen!
Nichtsdestotrotz auch hier - nicht google glauben, sonst wäre ich da im dunkeln einfach noch mal 20min länger mit meiner Tasche rumgestreunert. Immer gucken, was google an der Stelle, wo man WIRKLICH ist, anzeigt und das als Zielpunkt nehmen, funktionert super.