Dinner Tour und Essen an sich

Um nicht aus lauter Müdigkeit nur Roomservice oder ein paar Bananen zu essen, hatte ich mir vorab für Beijing zwei und Chengdu eine Dinner Tour gebucht. Absolute Empfehlung. Supercool, richtig großartig.

Wir haben uns in kleinen Gruppen getroffen und sind dann ca vier Stunden durch ein bestimmtes Viertel gelaufen, haben in kleinen Resturants/Imbissen typisches Essen gegessen und uns nebenher auch noch ein bißchen die Geschichte des Essens und der Gegend erzählen lassen. Es ist schon irgendwie cool, etwas zu essen, was eine über tausendjährige Geschichte hat und bei dem noch genau nachvollziehbar ist, wie das Gericht entstanden ist.

Super nette Gruppen jeweils, in Beijing witzigerweise in unterschiedlichen Gegenden mit komplett unterschiedlichem Essen unterwegs gewesen. Absolute Empfehlung auch für andere Städte.

Ansonsten habe ich wunderschön verpacktes Essen im Flugzeug bekommen, mir im Künstlerviertel allerlei Gemüse und Tofu frittieren lassen (Alipay Translate RULES!) und war in Beijing bei meinem Lieblings-Dumplig-Laden: Din Tai Fung.

Heaven.

Das Schwarze ist fermentierter Tofu, schmeckt ok, sorgt aber dafür, dass man nach dem runterschlucken den Geschmack von vier Milliarden Blauschimmelkäsen im Hals hat.

 

Diverse eingelegte Gemüse, ich bin Fan. Großer Fan. Und das schwarze Zeugs ist eine Art Bohnenmousse, sieht eklig aus, ist lauwarm und sehr lecker.

Immer schön alles erst in Plastik eingeschweißt, Hygiene und so. (Nicht in die Küche oder sonstwohin gucken, da zählt die Hygieneregel nicht.) Dafür aber großartiges Uygurenessen.

Ohh, hier waren wir in einer Reisschnapsdestillerie, das Zeug hat um 10-15% und war unfassbar lecker.

Tigersalat - eingelegte Gurken mit Essig und Koriander, könnte ich für immer essen, superlecker. Dahinter ein Donkey Sandwich. Ja, Esel in Baguette. Die Geschichte dazu ist, dass irgendwann Schiffe und Eisenbahn die traditionallen Eselkarawanen abgelöst haben und die Eselmenschen dann Restaurants aufgemacht haben, weil sie nicht wussten, was sie mit den Eseln machen sollen. Paar Jahrhunderte her, aber es gibt das Gericht immer noch.

ohhhh, das war eine Art herzhafter Crepe, mit allerlei Gewürzen und Ei und dann schick gefaltet. Supersuperlecker!

Das ist ein Wohnhaus in einem Hutong, der Herr neben mir hat jahrzehntelang Grillenwettkämpfe betrieben und dazu Chicken Wings gereicht. Irgendwann kamen die Leute nur noch für die ChickenWings. Wir hatten nicht das Herz zu sagen, dass wir eine Gruppe Vegetarier waren und haben Brotsuppe gegessen (die kriegt man nie im Restaurant, das wird nur für Familie gekocht - ich bin großer Fan, so lecker!) und Salat, unser Guide hat netterweise ein paar von den Wings gegessen und uns den Rest einpacken lassen (um es seiner Familie mitzubringen, bloß kein Essen verkommen lassen!). Während wir da saßen, hat der Inhaber auch Leute weggeschickt, obwohl Tische frei waren. Weil er es kann. Und nur Menschen Essen serviert, auf die er Lust hat. Der hat ein Vermögen inzwischen verdient, die Kinder sind alles Ingenieure und Ärzte, richtig cool. Und er hat einfach ein Geschoß oben draufgesetzt und die Wohnfläche in eine Art Restaurant verwandelt, indem er n paar Tiche und Hocker reingestellt hat.

Xialongbao. Soup filled dumplings bei Din Tai Fung. Ich habe tatsächlich 30 Stück gegessen. Ok, danach war mir unfassbar schlecht und ich hatte Magenkrämpfe aus der Hölle, aber ich bereue nichts!

Frittiertes Allerlei, Kartoffel, Maiskörner, bißchen Tofu - man sucht sich die einzelnen Spieße aus dem Kühlschrank, packt die in eine Körbchen und dann wirds frittiert und gewürzt. Ich fands richtig lecker.

Frittierte Teigbällchen, die danach im selben Ölbad noch mit Zucker karamellisiert und dann mit Sesam bestreut werden. Himmlisch lecker.

Eine wilde Mischung aus Szechuan, Nudeln, Reis mit Gedöns, Reismousse, Eimousse, Wantan...manches sogar vegetarisch.

Brauner Zuckersirup, darauf eine Art Reisgelatine, dann getrocknete Früchte und Reiskuchenwürfel. Beim Anblick hatte ich Diabetes, beim Essen auch. Alle Typen. Aber irgendwie lecker.

Ich habe mich geweigert, das zu essen. Frittierter Kaninchenkopf. Es scheint, man kauft in großen Mengen und snackt das beim Fußballgucken (oder ähnlichem). Essbar sind die Augen, ein Ministückchen an den Wangen, dann werden die Kiefer auseinandergebrochen, damit man die Minizunge und das Hirn essen kann. Habe mir sagen lassen, es schmecke wie Hühnchen und das Hirn hätte eine Mousse-Konsistenz. Fand den Aufwand für die Minimenge an Essen, die es dafür gab, viel zu hoch. Und auch: Keine Tiere essen.

Dafür haben wir eine Art chinesischen Taco gegessen, süßer Pfannkuchen, der wie ein Taco geformt wird, ich habe mich für die Erdnussbutter-Früchte Mischung entschieden. War super.

Das, was wie Seife aussieht, sind einfach diverseste Sorten Tofu. Geräuchert, fermentiert, "original", verschiedene Alter, Feuchtigkeiten, Grundsubstanzen (nicht alles Soja, gab auch Reis und Weizen). Daneben verschiedentlich fermentierte Eier.

Grundsätzlich löblich, dass der Chinese an sich alles vom Tier verwertet. Ganze Hühner (nicht so wie bei uns supermarkttauglich und bloß so, dass es nicht mehr nach Lebewesen aussieht), Scheineschnauzen und -füße, was immer das Herz begehrt.

Um die Ecke vom Hotel war ein Garküchenmarkt und ja, das sind Raupen und Asseln und Heuschrecken und ähnliche Insekten. Ich habe mich aufs Photo beschränkt.

Snacks am Flughafen - Kaninchenkopf und diverseste geräucherte Tierteile.

Essen im Flugzeug, wie wunderschön ist bitte diese Box?