Dann war es Zeit für meinen Superzug nach Chengdu. Auf die etwas über anderthalbtausend km hatten wir eine Minute Verspätung und das glaub ich auch nur, weil meine Uhr falsch gehen muss. Sonst kann das nicht sein.
Ich bin zum Bahnhof, auch hier Paß=Ticket (wie auch an der Chinesichen Mauer und in der Verbotenen Stadt und im Tempel des Himmels und einfach überall), und habe glücklicherweise schnell das Schild "Business Class/Foreign Passport" entdeckt, so dass ich mich nicht an den unfassbar langen Schlangen an der Sicherheitskontrolle anstellen musste, sondern einfach die Einzige war.
Da ich tatsächlich ein Ticket für die Business Class des Zuges hatte (wenn schon, denn schon - und war immer noch knapp billiger als der Flug in der Eco nach Chengdu!), bin ich danach in die "Lounge". Es gab Getränke im Kühlschrank und Süßigkeiten, ich habe mich einmal durchprobiert. Auch hier sprach niemand Englisch, aber ich habe ein Schild mit einer Nummer bekommen und google translate hat mir verraten, dass ich das gut sichtbar aufstellen soll. Das habe ich getan und 20min vor Abfahrt des Zuges kam jemand, um mich zur Ticket-/Paßkontrolle zu bringen, wo mich dann jemand anders in Empfang nahm, und mich nicht nur zum richtigen Gleis, sondern bis an den Platz zu bringen - und natürlich wurde meine Tasche getragen. Nice. Am Platz dann gabs Getränke, eine Decke, Süßigkeiten, ein Kissen, Ohropax, Schlafbrille und mein Sitz konnte in einen Schlafsitz verwandelt werden.
Ich habe mich in eine bequeme Position gebracht und so lange es hell war, komplett aus dem Fenster gestarrt, weil die Landschaft so abwechslungsreich war.
Irgendwann gab es auch warmes Essen, ich war der Empfehlung für das "nicht scharfe" Essen gefolgt und habe dann den Reis ohne alles gegessen, denn "nicht scharf" in meiner Welt war dann doch etwas anders.
Toilette im Zug unfassbar sauber und natürlich gabs im Gang den obligatorischen Wasserspender mit kaltem und heißen Wasser.
Die Fahrt war entspannt, ruckelfrei (!) und eine großartige Erfahrung.